Bei Entzündungen ist die Anwendung von Salbei eigentlich schon fast ein Klassiker. Bereits im Mittelalter hat man Salbeiblätter zur Reinigung von Wunden und zur Blutstillung benutzt. Auch bei Fieber, Zahnschmerzen, sowie verschiedensten Infektionen war er schon damals im Einsatz – und ist es bis heute geblieben.
Der “Echte Salbei” wird auch “Heilsalbei” genannt und ist in ganz Europa verbreitet. Betrachtet man die ovalen Blätter unter einer Lupe, kann man auf der Oberseite die Öldrüsen erkennen, die für den charakteristischen Duft verantwortlich sind. In diesen ätherischen Ölen und den zusätzlich enthaltenen Gerb- und Bitterstoffen ist ein ganzes Arsenal an medizinisch wirksamen Verbindungen versteckt.
Beispielsweise lässt sich Salbei sehr gut bei Magen-Darm-Beschwerden einsetzen. Das in den Salbeiölen enthaltene Thujon wirkt in der richtigen Dosierung schmerzstillend und krampflösend. Die Gerb- und Bitterstoffe im Salbei wirken zusätzlich verdauungsfördernd und galletreibend. Bei der Dosierung von Thujon ist grundsätzlich etwas Vorsicht geboten, denn in höherer Dosierung wirkt es als Nervengift und kann epileptische Anfälle und verschiedene andere neurologische Symptome hervorrufen. Mit den üblichen Salbeitees oder Salbeitropfen ist die dafür nötige Dosis jedoch kaum zu erreichen, also keine Sorge 🙂
Bei äusserlicher Anwendung (z.B. bei Zahnfleischentzündungen, Aphten oder kleinen Wunden) wirken die Gerbstoffe des Salbei adstringierend, das bedeutet “zusammenziehend”. Sie reagieren mit den Eiweißmolekülen der Schleimhaut und bilden eine Art Schutzschicht, die es den Krankheitserregern schwierig macht, sie zu durchdringen. So können Wunden deutlich schneller abheilen. Zusätzlich wirken die ätherischen Öle antiseptisch auf Viren, Bakterien und Pilze.
Gerade die lokale Anwendung von Salbeiprodukten auf der Haut und den Schleimhäuten wirkt bei kleinen Entzündungen wirklich gut. Natürlich gibt es diverse fertige Zubereitungen wie Tees, Spülungen, Öle, etc. zu kaufen, man kann sie sich aber auch ganz easy selbst frisch zubereiten.
Bei Zahnfleischentzündungen ist das Kauen von frischem Salbei oder das Spülen mit selbst aufgebrühten Salbeiblättern ebenso effektiv wie ein Produkt aus der Apotheke. Man kann die Blätter auch pürieren und dann vorsichtig auf die wunden Stellen streichen.
Übrigens: Wer zu leicht fettenden Haaren neigt, kann Salbei nach dem Haarewaschen zusätzlich als Spülung benutzen. Dazu einen kräftigen Tee aufbrühen (mindestens 3 Stunden ziehen lassen) und dann nach dem Waschen die Haare damit gut durchspülen.
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