Prävention im Alltag – 6 Schritte in die richtige Richtung

Das Wort Prävention ist ein ziemlich großes und vor allem ziemlich allgemein gehaltenes Wort. Was heißt das eigentlich? Und vor allem, wie bekomme ich ein Stückchen Prävention in meinem sowieso schon vollgepackten Alltag unter? Und warum überhaupt?

Schaut man auf Wikipedia, so heißt es dort: “Das Wort Prävention bezeichnet Maßnahmen, die darauf abzielen, Risiken zu verringern oder die schädlichen Folgen von Katastrophen oder anderen unerwünschten Situationen abzuschwächen”.

“Risiken verringern” und Katastrophen abschwächen” wollen wir natürlich grundsätzlich immer, und selbstverständlich auch in der Medizin. Doch was, wenn man sich “eigentlich ganz gut fühlt”? Wenn die Risiken und Katastrophen ziemlich weit weg sind, brauche ich dann überhaupt präventive Routinen in meinem Leben?

Die Antwort lautet ganz klar JA.

Oft sind es nämlich gar nicht die großen Katastrophen, um die es geht. Viele chronischen Probleme kündigen sich ganz leise an. So leise, dass wir sie oft überhören. Wiederkehrende Symptome wie chronische Kopfschmerzen, Muskelverspannungen, schlechter Schlaf: All das könne Vorboten von chronischen Erkrankungen sein.

Eine Krankheit zu verhindern, bevor sie auftritt (im Sinne der Primärprävention), setzt erst einmal voraus, dass wir überhaupt wissen, was uns krank macht, oder was nicht gut für uns ist. Da scheitert es schon ganz häufig. Sehr viele Menschen setzen sich mit ihrer Gesundheit gar nicht auseinander, so lange sie nicht krank sind. Kleine Signale unseres Körpers werden leicht überhört, bzw. falsch interpretiert. Das bedeutet, sie WISSEN gar nicht, wo die Hebel liegen, die theoretisch umgelegt werden könnten. Deshalb lautet der erste (und nicht immer leichte) Schritt:

  1. Zuhören.

Höre auf die kleinen Signale, die Dein Körper aussendet. Bist Du schnell erschöpft? Wachst Du nachts häufig auf? Hast Du vielleicht häufiger Rückenschmerzen? Sei aufmerksam. All das sind Dinge, die das Potential haben, chronische Problematiken zu verursachen, die Dich eine ganze Zeit lang begleiten können. Sie wollen beachtet werden und Dir etwas sagen.

2. Den Status Quo akzeptieren.

Tja. Leider kommen wir nicht drumherum. Wir müssen akzeptieren, dass bestimmte Dinge so sind, wie sie sind. Dass wir die Kopfschmerzen jetzt haben, auch wenn wir sie nicht spüren wollen. Dass wir nachts dauernd aufwachen, auch wenn wir endlich mal durchschlafen müßten. Dass unsere Haut einen Ausschlag zeigt, den wir gerade nicht gebrauchen können. Trotzdem: Nicht gleich eine Tablette nehmen, sondern hinhören und akzeptieren, dass es so ist. Leichter gesagt, als getan.

3. Wissen sammeln

In meinen Coachings ist immer ein wichtiger Schritt bei wiederkehrenden Symptomen: Wissen sammeln! Es ist superwichtig zu verstehen, wie Deine Probleme zustande kommen, was genau in Deinem Körper passiert und was auf biologischer/physiologischer Ebene in Dir los ist. Denn wenn Du das richtig verstanden hast, kannst Du gezielt Dinge verändern und weißt auch genau, warum Du was tust und was es bewirkt.

4. Kleine Schritte machen.

Nimm Dir nicht gleich die Riesen-Veränderung vor. Es ist verständlich, dass Du Dein Problem schnell loswerden willst. Meistens ist das jedoch nicht von heute auf morgen möglich. Es ist sinnvoll, mit kleinen Veränderungen anzufangen, die in Dein Leben passen. Denn nur dann kannst Du sie auch dauerhaft integrieren. Eine Verhaltensänderung, die Dir nicht entspricht, kann sogar zusätzlichen Stress ausüben, und am Ende einen gegenteiligen Effekt haben. Meist dauert es eine Weile, bis man herausgefunden hat, was für Dich persönlich am besten funktioniert und was die sinnvollsten Schritte sind.

5. Erfolge wertschätzen.

So wichtig. Wenn Du bis hierher gekommen bist und vielleicht schon die ersten positiven Effekte bemerkst, kannst Du Dir selbst auf die Schulter klopfen. Das ist nicht selbstverständlich. Du hast ein bißchen Prävention in Deinen Alltag integriert. Dass Du es bespielsweise geschafft hast, Deine Muskelverspannungen im Rücken zu verbessern, hat Dich vielleicht vor dem Bandscheibenvorfall in 10 Jahren bewahrt. Das ist toll und hat es verdient, dass Du stolz darauf bist.

6. Beibehalten.

Vielleicht der schwierigste Schritt. Eine Verhaltensänderung dauerhaft beizubehalten, auch wenn die Symptome viel besser (oder vielleicht gar nicht mehr da?) sind. Hier hören viele Menschen auf, motiviert zu sein. Das ist schade. Tu das nicht! Dass Du eine Verbesserung spürst, heißt dass Du auf dem richtigen Weg bist. Dranbleiben! Wie das geht, kann man lernen.