Eigentlich hat kaum jemand die Hagebutte so richtig als Nahrungsmittel auf dem Schirm. Im Supermarkt zu kaufen gibt es sie so gut wie nie, aber im September/Oktober können wir sie überall draußen sammeln. Sie leuchtet uns im Herbst wunderschön rot und vollkommen gratis von den schon etwas entblätterten Rosensträuchern entgegen.
De Hagebutte ist eine sogenannte “Sammelfrucht” und enthält sehr viele kleine Nüßchen, die mit feinen Haaren bedeckt sind. Kommt unsere Haut mit diesen Härchen in Kontakt, reagiert sie oft gereizt und beginnt zu jucken. Deshalb sind die Nüßchen auch nicht essbar und müssen entfernt werden. Das orange-rote Fruchtfleisch jedoch ist ein richtiges Superfood.
Es macht die Hagebutte zu einer der vitaminreichsten Früchten überhaupt. Neben verschiedenen Mineralien (wie zum Beispiel Magnesium, Calcium, Selen, Eisen, etc.), enthält das Fruchtfleisch vor allem eine riesige Menge Vitamin C. Und zwar ungefähr 1500 mg pro 100 Gramm, das ist ca. 30 mal (!!!) so viel wie die als Vitamin-C-Lieferant bekannte Zitrone. Das hat in unseren Breitengraden keine andere Frucht zu bieten.
Neben verschiedenen Mineralien und anderen Vitaminen enthält die Hagebutte außerdem eine große Menge von Lycopin. Lycopin gehört zu den Carotinoiden und ist ein hochpotentes Antioxidans. Es schützt unsere Zellen vor oxidativem Stress durch freie Radikale und damit vor Tumorentstehung, kardiovaskulären Erkrankungen und Angriffen auf unser Immunsystem.
Geht man nach dem ORAC-System (Oxygen Radical Absorbance Capacity), dann bricht die Hagebutte einen weiteren Rekord. Der ORAC-Wert beschreibt die Kapazität eines Lebensmittels freie Radikale im Körper zu neutralisieren und unschädlich zu machen. Die Hagebuttenkonfitüre belegt hier mit einem Wert von 13.300 den 11. Platz nach Matcha, verschiedenen Gewürzen, Traubenkernmehl und Gerstengras und einigen anderen. Unter den Früchten haben nur die Holunderbeeren einen besseren Platz ergattert.
Am vitaminreichsten sind die Hagebutten in rohem Zustand. Sowohl beim Trocknen, als auch bei Erhitzen verlieren sie einen großen Teil ihres Vitamin-C-Gehaltes. Aber selbst dann enthalten sie immer noch mehr davon als die meisten anderen Nahrungsmittel. Das enthaltene Lycopin hingegen ist recht hitzebeständig und auch nach dem Kochen der Hagebutte weiterhin verfügbar.
Am besten nimmt man die Hagebutte frisch als Tee (für genügend Vitamin C nicht mit kochendem Wasser aufbrühen) oder als Marmelade zu sich. Auch ein Einfrieren der roten Früchtchen ist möglich, dann hat man sie das ganze Jahr zur Verfügung.
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