HealthHack #8: Lavendel bei Schlafstörungen – Hilft das wirklich?

Wenn man Lavendelduft riecht, denkt man an warme Sommer und Urlaub in Ländern am Mittelmeer. Bereits die alten Römer haben den Lavendel wegen seines angenehmen Geruchs als Bade- und Waschmittelzusatz benutzt, und bis heute werden seine Duftstoffe in Form von ätherischen Ölen extrahiert. Lavendelöl spielt – neben der Verwendung in der Parfümerie – auch in der Naturheilkunde eine große Rolle.

Bei Unruhezuständen und Schlafstörungen wird Lavendel schon recht lange in Form von verschiedenen Zubereitungen erfolgreich eingesetzt. Aber wie funktioniert das eigentlich? Und wie kommt seine Wirkung zustande?

Die wirksamen Inhaltsstoffe des Lavendels stecken in seinen lila Blüten. Sie enthalten zu ein bis drei Prozent ätherisches Öl. Dieses Öl enthält hunderte verschiedene Substanzen, von denen bisher nur ein kleiner Teil medizinisch erforscht ist. Die Hauptbestandteile Linalool und Linalylacetat sind fettlöslich und können deshalb die Blut-Hirn-Schranke überwinden und direkt im Zentralnervensystem ihre Wirkung entfalten. So erklärt sich auch die Wirksamkeit des Lavendels gegen Schlafstörungen und Unruhezustände.

Das Linalool hat antiseptische, entzündungshemmende und antimikrobielle Wirkung und ist Ursache für den charakteristischen Geruch des Lavendels. Verantwortlich für seine beruhigende Wirkung ist jedoch das Linalylacetat. Man hat herausgefunden, dass es im zentralen Nervensystem über bestimmte Calciumkanäle die Ausschüttung erregender Neurotransmitter (wie Noradrenalin und Serotonin) verringert. So sollen Schlafstörungen, Unruhezustände und ängstliche Verstimmungen gebessert werden.

Lavendelöl wird zu diesem Zweck sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet. Bei äußerlicher Anwendung (z.B. als Bad oder Inhalation) dämpfte das inhalierte Lavendelöl in verschiedenen Versuchen bei Nagetieren signifikant bestehende Nervosität und Unruhe. Bei menschlichen Probanden ließen sich als Zeichen der Entspannung durch die Inhalation von Lavendelöl die Herzfrequenz, der Blutdruck und sogar die Hauttemperatur senken.

Die innerliche Anwendung (in Form von Kapseln) ist mittlerweile auch in diversen Studien ausführlich untersucht und für wirksam befunden worden. Die Kapseln enthalten eine definierte Menge des Lavendelöls aus dem Arzneilavendel “Lavendula augustifolia” und die empfohlene tägliche Dosierung liegt bei 80 mg.

In verschiedenen Studien wurde eine Verbesserung des Schlafes, eine Aufhellung der Grundstimmung und eine deutliche Verbesserung von Unruhe, Anspannung und Angstsymptomen nachgewiesen. Und zwar ohne nennenswerte Nebenwirkungen, Gefahr der Abhängigkeit oder Problemen beim Absetzen.

Gerade bei der Therapie von Schlafstörungen und leichteren psychischen Problemen entscheiden wir uns oft gegen eine medikamentöse Therapie aus Angst vor Nebenwirkungen oder Abhängigkeit. Hier ist der Lavendel auf jeden Fall mehr als nur einen Versuch wert.

Übrigens: Die stimmungsaufhellende Wirkung von Lavendel tritt vermutlich recht schnell ein. Wo herkömmliche Antidepressiva oft 3-4 Wochen brauchen, benötigte das Lavendelöl in Studien weniger als 14 Tage.

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